Lustige Anträge an das damalige Presbyterium
Folgende Antrage habe ich damals gestellt:
Antrag auf Einführung eines regelmäßigen Kindergottesdienst
Das Gartengerätehaus
Antrag zum Anschaffen einer Fahnenstange
Eiszuschuss
Der Eimer
Naturschutzgebiet
30%
KigaEerweiterung
Bartträger
Fahnenmast
Ein Antrag an das Presbyterium im Jahre 2000 für die Anschaffung einer Halterung zum fachgerechten Befestigen einer Fahne.
Liebe Presbyter/inen
die jüngsten Ereignisse zwingen mich dazu, dass ich ihre kostbare Zeit in Anspruch nehmen muss, sich mit einer Fahne zu beschäftigen. Ich meine damit natürlich nicht die "nachkarnevallistische Fahne" die sich aus dem vermehrten Konsum von Alkohol ergibt.
Auch die weiße Fahne, als Zeichen der Kapitulation, ist nicht gemeint, obwohl ich bei manchen Gruppen die wir hier im Haus beherbergen, doch geneigt bin die weiße Fahne zu hissen. Die grüne Fahne, dass ist die Fahne des Propheten im Islam, ist auch nicht gemeint. Nun - wie sie sicherlich schon richtig vermuten, handelt es sich vielmehr um die Kirchenfahne oder Flagge, dass Banner, die Wimpel die mit unserer Kirche zu tun haben.
Der Anlass meines Antrages ist mit wenigen Worten erklärt.
Als ich am Samstag, den 11. März das Gemeindehaus betrat, fiel mir auf den ersten Blick nichts außergewöhnliches auf. Doch als mein geschultes Küsterauge den Glockenturm in Augenschein nahm, musste ich sehen, - ich konnte es kaum glauben- das die Jahr 2000 Fahne weit mehr als auf "halb sieben" hing. Sogleich holte ich den Schlüssel um die Türe zum Glockenturm zu öffnen. Ein kurzer Blick auf die Uhr: 9.23 Uhr. Ich hatte also noch Zeit vor dem Mittagsläuten auf den Turm zu klettern. Und so hatte ich, mit meinem Werkzeugkasten ausgerüstet, den Aufstieg zum Glockenturm durchgeführt. Oben angekommen habe ich die Halterung der Fahne überprüft und musste feststellen, dass sich die Seile der Fahne durch das Reiben am Klinkerwerk des Turmes fast aufgerieben haben. Die Fahne hing nur noch an einem dünnen Zwirnfaden.
Da ich sofort die Gefahr erkannte, dass die Fahne herunterfallen könnte und wohlmöglich einen hohen gemeindlichen Würdenträger in sich einwickelt; der nichts ahnend, wie ihm geschehen, plötzlich und unfreiwillig Reklame durch den Ort trägt, obwohl er dies nicht geplant und diskutiert hatte. Aus diesem Grund hatte ich mir betrübter Mine die Fahne eingeholt. Und weil die Fahne ja außen sichtbar sein sollte, beantrage ich einen Fahnenträger.
Damit meine ich nicht die Anstellung eines Fähnrichs, der im ursprünglichem Sinne als Fahnenträger diente. Nein: ein Fähnrich wäre ja ein Offiziersanwärter im Range eines Feldwebels. Nein, dies meine ich nicht. Eine Alternative zum Fähnrich wäre die Anschaffung eines Mastens, was ja auch viel kostengünstiger ist.
Mit einem Mast meine ich natürlich nicht die Mast aus dem landwirtschaftlichen Bereich, obwohl auch unsere Gemeinde vielleicht ein wenig Dünger vertragen könnte. Auch einen Mast wie z.B. auf einem Segelschiff, das die Hauptstütze der Takelage, meine ich nicht. Obwohl es ja in dem bekannten Kirchenlied ( Lied 604 unseres Gesangbuches) heißt: "ein Schiff das sich Gemeinde nennt..."
Ich meine natürlich die Anschaffung eines Fahnenmastes zum Hissen der oben erwähnten Kirchenfahnen.
An einem Fahnenmast könnte die Jahr 2000 Fahne das ganze Jahr hängen, ohne das sie sich am Stein des Glockenturms abreibt. Und auch andere Fahnen könnten dort gehisst werden. Unsere Kirchenfahne zur Konfirmation oder zu Pfingsten. Auch könnte man überlegen ob man nicht Flagge zeigen sollte. Zum Beispiel:
Eine violett, grüne Flagge mit Falken in der Mitte zum Zeichen der Anwesenheit des Pfarrers oder eine rot, blaue Flagge mit Sportschuhen und Glocke in der Mitte zum Zeichen der Anwesenheit des Küsters oder eine weiß, schwarze Flagge mit einem Füller in der Mitte zum Zeichen der Öffnungszeit des Büros oder eine mit Kaugummis besetzt Flagge zum Zeichen der Öffnungszeit der OT und und ......
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
In diesem Sinne hoffe ich auf Genehmigung meines Antrages und verbleibe
mit küsterlichem Gruß
Der Eimer
Ein Eimer ist kaputt. Was nun! Ich denke mir "Naja, so toll war dieser Eimer ja nun auch nicht. Er war viel zu unpraktisch. Er war kantig und außerdem war der Griff nicht gut. Aber nun ist es so, dass ein neuer Eimer her muss".
Und nun muss ich mir Gedanken machen, was der richtige Eimer wäre. Manch einer würde sagen "Eimer ist Eimer" oder so ähnlich. Aber es gibt doch ganz verschiedene Eimer. Es gibt runde oder eckige, kleine oder große, dünne oder dicke, welche aus Kunststoff und welche aus Metall oder Holz. Es gibt weiße oder schwarze oder bunte. Es gibt schwere oder leichte Eimer.
Also, so einfach ist das wohl doch nicht mit dem Eimer. Ich bräuchte einen, in den genug rein passt aber auch nicht zu viel, weil er sonst zu schwer wird; der einen stabilen Griff hat der sich nicht so in die Hand einschneidet, wenn er sehr voll ist. Am besten wäre eine Eimer, der, je länger man in trägt, immer leichter wird. Aber das sind meistens die Eimer, die ein Loch haben. Vielleicht sollte der Eimer auch ein Gesicht haben, was immer lacht. Das hätte dann den Vorteil, dass mich der Eimer immer anlachten würde und mir dann die Arbeit vielleicht noch mehr Spaß macht. Oder ob er mich dann auslacht? Ein neuer Eimer: das ist doch eine schwere Entscheidung. Ob ich wohl meinen Arbeitgeber fragen soll. Der kann doch gut Entscheidungen treffen. Andererseits muss doch ich mit dem Eimer arbeiten. "Nein", einen Eimer kaufe ich mir selber. Es soll ein schöner Eimer sein. Am Besten nehme ich mir Zeit um in verschiedenen Geschäften, verschiedene Eimer zu vergleichen und die Preise auszumachen, denn ein guter Eimer ist sicher auch teuer.
Lieber Chef, wenn ich also mal nicht anzutreffen bin, bin ich bestimmt unterwegs um einen Eimer zu kaufen.
HULauff
Naturschutzgebiet
Ein Antrag im März 1990 an das Presbyterium
Am Anfang des Monats März war der Regenwurm Willibald im Begriff, den Fußgängerweg zwischen Christuskirche und Einkaufszentrum zui überqueren. Auf halber Strecke war Willibald allerdings schon zu 1/4 vertrocknet, da die Außentemperaturen zu hoch waren.
In einer einmaligen, noch nie dagewesenen Hilfs- und Rettungsaktion ist es mir gelungen, Willibald zu bergen und zu dem kircheneigenen Komposter zu bringen, wo er dann ausgesetzt wurde. Nach sichtbaren Augenblicken der Erschöpfung dauerte es nur wenige Momente und willibald ging es wieder besser. Sogleich tauchte er unter und wieder auf und wieder unter ( nach Dagobert Duck manier) und fand auch wenige Augenblicke später einen Artgenossen, der ihm berichtete, wie gut es sich im Kompost leben lässt.
Nach einer sofort eingeleiteten Umfrage des Institutes "Wurminfas" ist mir nunmehr von Willibald aufgetragen wurden, den Komposthaufen zum Naturschutzgebiet zu erklären. Und somit beantrage ich hiermit, das besagte Naturschutzgebiet zu genehmigen und weitere Maßnahmen einzuleiten. Wie z. B.
Gelder aus Landesmitteln zu beantragen, damit das Gebiet erhalten bleibt
Abgrenzung oder Aufstellung von Schildern, die das Gebiet als Naturschutzgebiet ausweisen.
Ich hoffe auf Genehmigung und verbleibe
Ihr Küster
Betr: 30%
-Ein Antrag vom Juni 2001-
.....
in vorbezeichneter Angelegenheit haben Sie sicherlich schon von den 30% gehört. Zu ihrer Information teile ich Ihnen noch einige Einzelheiten mit:
30% mehr Müll in den vergangenen Monaten
30% mehr Graswachstum anhand der Witterung
30% mehr Arbeit in den vergangenen Jahren
30% höhere Benzinpreise
30% mehr Kaffee und Teeverbrauch im Gemeindezentrum
30% gestresste Mitarbeiter im Team ( o.G.)
30% mehr Besuche am Gottesdienst als im vergangenen Jahr u.a.
Diese Liste könnte ich natürlich noch fortsetzen. In diesem Zusammenhang haben Sie sicherlich von der 30%igen Gehaltsforderung der Gewerkschaft Cockpit gehört. Cockpit setzt sich hauptsächlich für das fliegende Personal ein.
Nachdem mir Herr Falk im letzten Jahr das Buch "Ein Engel mit Bodenhaftung" von Klaus Müller erschienen im Claudius-Verlag, geschenkt hat, bin ich überzeugt: Ich gehöre auch zum fliegenden Personal. Denn nicht nur "Engel" sondern auch ich habe ja irgendwie mit fliegen zu tun. So fliege ich manchmal vom Gemeindehaus zum Melanchthonhaus. Ich bemühe mich nicht die Leiter runter zu fliegen, wenn ich die Lieder stecke. Ich warne vor den vorstehenden Platten am Gemeindeplatz damit kein Gemeindeglied hinfliegt. Ich beseitige an den Fenstern den Fliegendreck. Im Herbst fliegen die Blätter umher und ich versuche sie einzufangen. Wenn ich zu viel Arbeite bekomme ich so eine fliegende Hitze. Die Flieger von Flugzeugen sind ja die Piloten und ich möchte der Gemeinde mein Pilotprojekt "Internet" vorstellen. Als Küster bin ich ähnlich wie die Piloten dafür verantwortlich, das es den Menschen, die sich mir anvertrauen gut geht. Sei es beim fliegen im Flugzeug oder im Gottesdienst in der Kirche, in den Gruppen oder überhaupt in unseren Gebäuden. Ach könnte ich doch ein "Schutzengel" sein !!!!!
Liebes Presbyterium bitte teilen sie mir doch mit, welche Aussichten ich auf eine 30%ige Gehaltserhöhung habe, wenn ich der Gewerkschaft Cockpit beitrete.
MfG
Ihr Küster
Die Kiga-Erweiterung
Ein Antrag des Küsters anlässlich der KIGA-Erweiterung 97
An das Presbyterium
Betr. Dritte Kindergartengruppe, Antrag auf Anschaffung von verschiedenen Sachen.
Soll ich lachen oder weinen oder soll es sich nur reimen?
Die Erzieher freun' sich sehr, haben sie doch bald noch mehr.
Kinder, Arbeit oder Freude, manchmal sind sie es auch leide.
Doch "Hurra", die Dritte KigaGruppe ist bald da.
Und freuen sich die Kinder sehr, auch ein Putzeimer muss her.
Will man einen Kindergarten nutzen, muss auch einer putzen.
Denn: Stinken die Toiletten sehr, kommen bald die Kids nicht mehr.
Kleben, falten, basteln find ich toll: wohin ich wohl mit dem Papier hin soll.
Toben, spielen, lärmen und ruck zuck, geht auch mal etwas kaputt.
Ist der Hausmeister auch fern, kommt er doch manchmal auch gern.
In diesem Sinne beantrage ich im Hinblick auf die dritte Kindergartengruppe folgendes:
Die Anschaffung geeigneter Putzgeräte und - mittel für die untere Etage des Melanchthonhauses,
Die Anschaffung einer weiteren grauen und einer grünen Mülltonne, da die vorhandenen Mülltonnen bereits jetzt kaum rechen.
Die Berücksichtigung, dass für eventuelle Reparaturen, Renovierung u.a. mehr Mittel zu Verfügung gestellt werden.
Mit freundlichem Gruß
HULauff
Bartträger
Ein Antrag auf Genehmigung zum Tragen eines Bartes ( vom November 1986)
Sehr geehrte Damen und Herren Presbyter/Innen!
In vorbezeichneter Angelegenheit ist mir seitens eines Presbyters nahegelegt worden, einen Antrag zu stellen. Somit beantrage ich: mir die Genehmigung zum Tragen eines Bartes zu erteilen.
Begründung:
Um in der kalten Winterzeit einen minimalen Schutz vor Kälte im Bereich um den Mund zu haben, ist es dringend erforderlich einen Bart zu tragen, da der Schal ja nur Schutz im Halsbereich bietet.
Schon im alten Ägypten war nur der einfache Mann bartlos, während Adlige und Könige Bärte trugen. Da Adlige und Könige viel Macht hatten und als Respektspersonen anerkannt waren, muss auch ich einen Bart haben, um mich z.B. im Jugendbereich besser durchsetzen zu können in der Hoffnung, nicht gestürzt zu werden; oder gar eine Revolotion auszulösen.
Da im Kosmetikbereich die Teuerung auch im Bereich der Haarpflege und vor allem der Rasiermittel angestiegen sit, bin ich nicht mehr bereit, mich ganz zu rasieren, da ich ja einen Teil der Verteuerung wieder einsparen muß. Es sei denn, dass Presbyterium würde mir einen Rasierkostenzuschuß bewilligen.
Nikolauszeit gleich Bartzeit ( oder haben Sie schon einen Weihnachtsmann ohne Bart gesehen?)
Um an einem alt gallieschen Tanz teilnehmen zu können, ist es dringend erforderlich einen Bart zu haben.
(Siehe Asterix der Gallier) .....Los! Einen Schrit nach rechts, einen Schrit nach Links, Die einen vor, die anderen zurück. Begrüßung! Gebt euch die Hand! Zieht euch am Schnurrbart....AM Schnurrbart)
Ich hoffe, dass ich Sie hiermit überzeugen konnte und Sie kein Haar mehr in der Suppe oder gar im Wein finden.
Es grüßt Sie mit einem Haar auf den Zähnen ihr treuergebender Küst er?